Erstausstrahlung: ARTE, 2. November 2021, 21:55 Uhr
Regie: Martin Gronemeyer
Autoren: Martin Gronemeyer, Michaela Kirst
Kamera: Dirk Lütter
ProduzentInnen: Michaela Kirst, Hansjürgen Schmölzer
Trailer: vimeo.com/641798010
Eine Koproduktion von sagamedia und BSX Schmölzer GmbH
für ZDF/ARTE & ORF.
Mit Unterstützung von CineArt / Land Steiermark Kultur.
Was ist der Wert der Kunst? Welchen Preis hat „das Schöne“ und womit wird dafür bezahlt? FREEPORTS ist ein Dokumentarfilm, der abtaucht in die geheime Welt der Kunstdepots in internationalen Zollfreilagern, in denen Kunstwerke zu Phantasiepreisen ihren Eigentümer wechseln. Eine Welt, in der Oligarchen und Diktatoren Milliarden an Schwarzgeldern am Fiskus vorbei wieder ins globale Finanzsystem einschleusen.
Es ist eine bizarre Welt, in die der Film FREEPORTS eintaucht: Auf der einen Seite Kunstwerke von oft ewiger Gültigkeit und Bedeutung, geschaffen von den herausragendsten Künstlern der Geschichte.
Auf der anderen Seite Oligarchen, Diktatoren, Drogenbosse und Finanzhaie – Kleptokraten, die ganze Länder ausplündern und berauben und nicht wissen wohin mit ihren unvorstellbaren Summen an illegalen Geldern.
Verbunden durch ein System außerhalb des direkten Zugriffs der Staatsgewalten, in denen Kunstwerke oft für Jahre in Zollfreilagern verschwinden und in der Zwischenzeit – ohne dabei auch nur den Ort zu wechseln – oft mehrmals den Besitzer wechseln. Bezahlt zu Phantasiepreisen. Und meist mit Schwarzgeld, das über diesen Umweg weißgewaschen wird.
Was wie eine investigative Recherche beginnt mündet schließlich auch in ganz grundsätzliche moralische Fragen: Wer hat Anrecht auf das Schöne und wofür wird Kunst geschaffen? Bloß für Kleptokraten?
Freeports befinden sich mitten unter uns. Sie stehen in Singapur, Delaware und Peking, aber auch mitten in Europa, in der Schweiz und Luxemburg. Und zunehmend wird klar: auch in Österreich, Deutschland und Frankreich gibt es versteckte Zollfreilager, in denen riesige Werte schlummern. Und kaum jemand weiß genau, welche.
Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“ wurde 2017 um 400 Millionen Dollar versteigert. Seither ist es verschwunden und über heutigen Besitzer gibt es nur Spekulationen. Wurde es inzwischen weiter verkauft? Saudische Öl Scheichs, Diktatoren wie Kim Jong Un oder Russische Oligarchen aus dem Umfeld Putins: Zu allen gibt es Spuren, die auch über Freeports führen. Und mit dem weißgewaschenen Geld werden dann über Briefkastenfirmen Luxusimmobilien oder ganze Hotelressorts in Österreichischen Tourismusregionen gekauft.
Der Film FREEPORTS deckt auf, wie dieses System funktioniert und geht der Frage auf den Grund, wer es nutzt, wieviel Kapital darin steckt und warum die Politik keine wirkungsvollen Schritte dagegen unternimmt.